Schröpftherapie im Überblick

Schröpfen bedeutet so viel wie herausholen, ausleiten oder erleichtern und ist eine uralte Reiztherapie der Alternativmedizin. Schröpfgläser oder Schröpfköpfe werden dabei auf die Haut angebracht, um eine Vielzahl an Beschwerden zu lindern. In Mesopotamien und im antiken Ägypten war die Schröpftherapie eine geläufige Methode, um schädliche Stoffe aus dem Körper zu ziehen und Erkrankung zu heilen. Erfahren Sie hier mehr.

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Eine Frau liegt auf einer Bank und lässt sich Schröpfgläser auf den nackten Rücken legen.

Der Ursprung der Schröpftherapie liegt aber vor allem in der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM). Diese entwickelte die Schröpftherapie weiter, um Blockaden zu lösen und um die Haut, das Bindegewebe und die Muskulatur zu lockern oder zu durchbluten.

 

In welchen Bereichen kommt die Schröpftherapie zum Einsatz?

Bereiche, in denen eine Schröpftherapie angewandt wird, sind zahlreich und völlig unterschiedlich. Beispiele dafür sind Kopfschmerzen oder Migräne, Asthma, Bandscheibenvorfälle, Gallenerkrankungen, Bluthochdruck, Verdauungsstörungen, Herzbeschwerden, Menstruationsbeschwerden, Leber oder Lungenerkrankungen, Muskelverhärtungen, Schmerzen am Bewegungsapparat wie Rheuma, Arthrose, Lumbago oder Ellenbogenbeschwerden, Nierenschwäche, Gelbsucht, Impotenz, Depression oder posttraumatische Beschwerden wie Arthrose, Lähmungen und akute Kreuzschmerzen.

Bei der Schröpftherapie können drei verschiedene Methoden angewandt werden: das trockene Schröpfen, das blutige Schröpfen und die Schröpfmassage. Bei allen Verfahren sitzt oder liegt der Patient entspannt, während der Therapeut mit einem Schröpfglas Unterdruck auf der Haut erzeugt. Etwa sechs bis zehn Schröpfgläser werden dabei gleichzeitig angebracht und bleiben etwa so lange auf der Haut, bis sich diese rot oder bläulich verfärbt oder Blut aus der Haut sickert. Bei der Schröpftherapie kommt es ganz darauf an, für welche Methode Sie sich entscheiden. Die durchschnittliche Behandlungsdauer beträgt etwa zehn bis zwanzig Minuten und eine Schröpftherapie wird in der Regel ein bis zwei Mal in der Woche ausgeführt. Doch das entscheidet der Therapeut von Patient zu Patient individuell.

1. Anleitung trockenes Schröpfen

Das trockene Schröpfen kommt vor allem bei Patienten mit Energiemangel und schlechter Durchblutung zum Einsatz. Viele Patienten, die sich für das trockene Schröpfen entscheiden, leiden unter weissen (kalte, leere) Gelosen. Das sind knotige Veränderungen auf der Unterhaut. Diese Zonen sehen kalt und blass aus, verändern sich farblich bei einer Massage kaum und können Schmerzen verursachen.

Durch die trockene Schröpftherapie wird das Gewebe wieder stärker durchblutet und Blutfluss und Lymphflüssigkeit werden angeregt, indem die Haut durch Unterdruck angesaugt wird. Dabei werden Saugglocken aus Glas oder alternative Schröpfinstrumente teilweise, aber nicht zwingend, von innen erhitzt und auf bestimmte Hautflächen geheftet. Rote Blutzellen treten mit der Zeit aus den Gefässen und eine lokale Entzündungsreaktion wird somit mechanisch herbeigeführt.

Auch wenn Rötungen, Schwellungen oder Überwärmung für gewöhnlich nicht wünschenswert sind, kommt es bei dieser Methode der Schröpftherapie genau auf das an. Denn unser Körper reagiert durch die Veränderungen am Gewebe mit hilfreichen Stoffwechselprozessen, die den Entzündungsherd bekämpfen wollen. Die problematische Zone auf der Haut wird gewärmt, Schlacken werden abtransportiert und Energie wird wieder zugeführt.

Nach dieser Form der Schröpftherapie entstehen kleine Blutergüsse an der Haut, die nach einigen Tagen ausgeheilt sein sollten.

 

2. Anleitung blutiges Schöpfen

Das Pendant zur trockenen Schröpftherapie ist die blutige Schröpftherapie. Die Patienten leiden nicht an Energiemangel, sondern an zu viel Energie und aufgestautem Druck unter der Haut. Das äussert sich beispielsweise durch rote Gelosen, die das Gewebe aufquellen und schmerzen können. Anders als bei der trockenen Schröpftherapie, wird beim blutigen Schröpfen, die Haut desinfiziert und ganz leicht angeritzt. Ansonsten ähneln sich beide Schröpftherapie-Verfahren. Das gestaute Blut verdünnt sich, sodass Blut- und Lymphfluss angeregt werden, Spannungen an der Muskulatur abnehmen und der Stoffwechsel aktiviert werden kann.


Hinweis: Blutiges Schröpfen dürfen Naturheilpraktiker und Masseure nicht durchführen.


3. Anleitung Schröpfmassage

Die Schröpfmassage findet vor allem bei inneren Erkrankungen Anwendung. Die Schröpfmassage ist sehr entspannend und ideal geeignet, um beispielsweise Muskelverspannungen zu lösen. Die Haut des Patienten wird zunächst gründlich eingeölt, anschliessend wird der Schröpfkopf oder eine Applikation über die Haut gezogen. Wie bei allen anderen Schröpftherapie-Methoden, wird durch den Reiz der Glocke das Gewebe wieder verstärkt durchblutet und die Organtätigkeit stimuliert.

 

Risiken und Nebenwirkungen einer Schröpftherapie

Vorsicht vor einer Schröpftherapie sollte geboten werden, falls Sie beispielsweise an akuten Entzündungen leiden. Auch wer Wunden, Sonnenbrand oder allergische Hautveränderungen hat, sollte eine Schröpftherapie in der Regel nicht ausprobieren. Eine Schröpftherapie eignet sich ebenso wenig für Menschen mit gestörter Blutgerinnung, bei Eisenmangel, starker Regelblutung, Krampfneigung, in der Schwangerschaft sowie bei starken Energiemangel-Erscheinungen. Klären Sie vor der Schröpftherapie am besten mit Ihrem Therapeuten, ob eine der drei Methoden für Sie geeignet ist.

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