Es gibt unzählige Schattierungen von Blau. Der Himmel ist blau. Das Wasser glitzert oft in den atemberaubendsten Blautönen. Aber ich meine jenes Blau, das bei Goethes Farbenlehre neben Gelb und Rot zu den Grundfarben gehört. Ein kühleres Blau näher am Königsblau als am Dunkelblau.

 

Blau ist von jeher meine Lieblingsfarbe. Die Mehrheit der Frauen und Männer geben Blau als ihre Lieblingsfarbe an. Die Beliebtheit von Blau ist meines Erachtens darin zu finden, das Blau universellen Schutz und tiefen Frieden in sich birgt. Das Streben nach Frieden und nach dem Gefühl des geschützt seins, ist ein absolutes Grundbedürfnis von uns allen. Blau vermittelt, dass dieses Grundbedürfnis gestillt werden könnte. Das Urwissen um die Eigenschaften der Farben ist in uns allen verankert. Wir wissen tief in uns, dass Blau die Verbindung zu der Quelle herstellt, die Einigkeit und Schutz bietet, wenn wir es den zulassen. Ich bin deshalb so fasziniert von den Farbenergien, weil sie immer einen Ausgleich zwischen Himmel und Erde schaffen. Rot gibt uns Wurzeln und Violett öffnet uns für die Spiritualität. So können wir nie abgehoben und geistig in den oberen Sphären schweben, sondern sind auch stets mit beiden Beinen auf dem Boden. Natürlich nur, wenn der Farbhaushalt in uns ausgeglichen ist.

Wenn unsere Aufmerksamkeit immer nur auf einer Farbe liegt und entsprechend häufig im Alltag integriert wird, fällt unser System aus der Balance. Wir brauchen alle Farben zu gleichen Teilen in uns, um uns ausgeglichen zu fühlen. Wir sollten immer bestrebt sein, unseren persönlichen Farbenhaushalt zu harmonisieren. Ist Blau unausgeglichen in unserem System, gewinnt die linke Gehirnhälfte und somit der Verstand Oberhand. Gefühllosigkeit bis zu eiskaltem Verhalten sind Anzeichen für eine Disharmonie von Blau. Ebenfalls sind übertriebene Strenge anderen und sich selbst gegenüber untrüglichen Zeichen dafür. Weil blau eine sehr beruhigende Farbe ist, kann es sein, dass der Geist stark verlangsamt und unbeweglich wird. Der Geist verliert sich buchstäblich in den Tiefen dieser Farbe, die Folge sind Vergesslichkeit und Interesselosigkeit.

Ist Blau in einem ausgeglichenen Verhältnis in unserem System vorhanden, sind wir kommunikativ und haben einen positiven Umgang mit den Mitmenschen. Wir sind gute Zuhörer und können geistige Probleme mit wachem Verstande lösen. Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit sind unser Moto.

Jetzt ist die Frage, wie kann ich einen Überschuss an einer bestimmten Farbenergie wandeln. Hier komme ich zu J.W. von Goethe zurück. In Goethes Farbkreis stehen den Grundfarben die Komplementärfarben gegenüber, die in der Farbtherapie eine zentrale Rolle spielen. Die Farbmischung aus Rot und Gelb wird zu Orange aus Gelb und Blau wird zu Grün und Blau und Rot wird zu Violett. Ein zu viel an Blau im System wird deshalb mit Orange ausgeglichen. Orange besitzt die Intentionen, die den negativen Eigenschaften von Blau konträr sind. Jede Komplementärfarbe kann immer ausgleichen. Am geläufigsten sind diesbezüglich die Farben Rot und Grün mit folgenden Redewendungen: Ich sehe Rot oder alles im grünen Bereich sein.

Meistens ist genau die Komplementärfarbe, die eine Farbe, die wir eigentlich nicht ausstehen könne und ablehnen. Ich hatte jahrelang keinen Bezug zu Orange. Ich bevorzuge Blau immer noch in vielem, aber heute gleiche ich aus. Wenn ich Fahrradfahren, spazieren oder wandern gehe, trage ich bei Sonnenschein bewusst eine Sonnenbrille mit orangen Gläsern. Sie ist ähnlich meiner Therapiebrillen. Jedes Mal, wenn ich sie mir aufsetzte, habe ich das dringende Bedürfnis, sie weit wegzulegen, aber sicher nicht für längere Zeit zu tragen. Dieses Gefühl verschwindet nach 20 – 30 Sekunden wieder. Bewusst halte ich das aus, weil ich weiss, dass ich Orange zum Ausgleich brauche. Im Winter gehört zu meiner Frühstückroutine dazu, dass ich mir eine kleine Farblampe mit orangem Licht auf den Tisch stelle und mich bestrahlen lasse. Damit setzte ich zusätzlich dem Winterblues entgegen. Winterblues entgegen. So kann ich das ganze Jahr über meiner Lieblingsfarbe Raum geben und trotzdem einen ausgeglichenen Farbenhaushalt haben.

Jede Farbe wirkt nicht nur auf geistig-seelische Konflikte, sonder wird auch auf körperliche Beschwerden angewendet. Das kühle Blau ist ein optimales, fiebersenkendes Mittel. Ein blaues Seidentuch auf dem Kopfkissen wirkt Wunder. Ein kühles Blau lindert auch Schmerzen aller Art und beruhigt Juckreiz. Schwellungen gehen durch die Anwendung von Blau zurück, als wenn man eine kühlende Salbe aufträgt. Bei Verbrennungen wird der Schmerz gemildert und die Heilung unterstützt.  Im Weiteren wirkt blau blutdrucksenkend und entlastet dadurch das Herz. Blau sollte aber nie zulange auf dem Herz anwendet werden, den Blau senkt die Muskeltätigkeit, was beim Herzmuskel nicht wünschenswert ist.

Mit den Farben wurde uns ein Aller-Heilmittel geschenkt, das uns bei der richtigen Anwendung stehts auspendelt. Um Körper, Geist und Seele auf die schnellste und einfachste Art farblich zu balancieren, hilft mir diese kurze Anwendung, die ich immer und überall einsetzten kann.

Anwandung

Dazu wende ich mein Gesicht der Sonne zu oder stelle mir die Energie des Sonnenlichts vor, wenn ich in einem Raum bin.

Ich atme ein paarmal tief ein, um konzentrierter zu sein.

Dann gehe ich die sieben Spektralfarben: rot, orange, gelb, grün, türkis, blau und violett der Reihe nach durch.

Bei jedem Einatmen visualisiere ich eine Farbenergie und ziehe sie aus der Sonne durch meinen Atem in meinen Körper hinein.

Meistens bis zum entsprechenden Chakra, aber das kann auch eine beliebig andere Stelle im Körper sein, die sich mir in diesem Augenblick gerade zeigt oder die schmerzt.

Es können auch je nach Bedürfnis, mehrere Atemzüge pro Farbe gemacht werden.

Mit einem Dank schliesse ich die Übung ab.

Am schönsten ist es, wenn diese Anwendung in die morgendliche Routine eingebettet wird. Der Tag fühlt sich viel harmonischer an und wenn sich trotzdem Disharmonien zeigen sollten, ist die Übung schnell wiederholt.

 

Farben & Licht für Dich

 

 

 

 

 

 

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