Kennen Sie Ihre persönlichen Hunger – und Sättigungssignale?

Könnten Sie so ganz spontan beschreiben was Hunger ist? Oder wie sich Sättigung anfühlt? Wann ist es der echte Hunger, der Sie plagt? Oder wann ist es etwa der Augenhunger, der Sie zum Essen verleitet? In den Beratungen erleben wir oft, dass viele das Hunger- und Sättigungssignal nicht mehr unterscheiden können und auch viele verlernt haben, auf die eigenen Körpersignale zu achten.

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Hier finden Sie Informationen zum Thema Hunger und Sättigung und wir zeigen Ihnen weitere 6 Hungerarten, die Sie bestimmt so noch nicht kennen. 

Hunger und Sättigung

Viele Menschen können Hunger und Appetit nicht mehr voneinander unterscheiden oder Sie spüren ihr persönliches Sättigungsgefühl nicht mehr und überessen sich regelmässig.
Mit Hunger ist das unspezifische Verlangen nach Nahrungsaufnahme gemeint.
Der Appetit, ist der Wunsch, spezielle Lebensmittel zu sich zu nehmen, auf welche man Lust hat.
Die Sättigung beschreibt den Prozess der Beendigung einer Mahlzeit, der direkt durch die Nahrungsaufnahme ausgelöst wird. Unter Sattheit versteht man den Zeitraum bis zum nächsten Hungergefühl.
Hunger und Sättigung können klar unterschieden werden, wenn beide Signale wahrgenommen werden.

Folgende Körpersignale können als Hunger interpretiert werden:

  • Magenknurren – Loch im Bauch
  • Unruhe
  • Veränderung der Stimmung
  • Gereiztheit, Wut
  • Nachlassen der Konzentration
  • Müdigkeit
  • Zittern

Der Körper sendet verschiedene Sättigungssignale:

  • Magenfüllung – angenehmes Bauchgefühl
  • Hungerzeichen nehmen ab
  • Geschmacksempfindung nimmt ab
  • Appetit nimmt ab
  • Wohliges Völlegefühl, Müdigkeit breitet sich aus

Achten Sie in nächster Zeit vermehrt auf das Sättigungsgefühl und beenden Sie die Mahlzeit, sobald Sie es spüren. Oft werden diese Körpersignale überhört und es wird mehr gegessen, als der Körper braucht.

 

Die 6 etwas anderen Hungerformen:

 

1. Augenhunger:
Lassen Sie sich auch ab und zu von der Werbung am TV verleiten und obwohl Sie eigentlich keinen Hunger haben, stehen Sie auf und holen sich z. B. Chips aus dem Schrank.

Werbefachleute kennen sich mit Augenhunger sehr genau aus. Sie entwerfen wunderschöne Lebensmittelwerbung in Zeitungen, Plakaten, im Fernsehen und im Kino. Es gibt Fotograhphien, die darauf spezialisiert sind, Lebensmittel so zu fotografieren, dass Ihre Verlockungen für die Augen so gross wie möglich sind. Die Augen sehen, die Augen bleiben haften, die Augen senden Signale, wie: “Wir haben Hunger darauf” !!!

Die Augen können einem “überreden”, sich über die Signale vom Magen und vom Körper hinwegzusetzen und zum Essen zu greifen, ohne dass wir echten Hunger haben.

Wenn Sie sich beim nächsten Mal zum Essen hinsetzen, nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um das Essen zu betrachten. Achten Sie auf die Farben, die Konsistenz und wie die Lebensmittel auf dem Teller angerichtet sind. Was gefällt Ihren Augen an diesem Essen?

 

2. Nasenhunger:
Konnten Sie auch schon nicht an einer Bäckerei vorübergehen, weil Sie der himmlisch süsse Duft in den Laden lockte und zu einem Kauf von einen Süssgebäck verleitete?

Gerüche üben eine instiktive und starke Wirkung auf das Unterbewusstsein aus. Vielleicht liegt das daran, dass die Riechnerven für unsere Vorfahren so wichtig waren. Sie brauchten Ihren Geruchssinn, um Nahrung zu suchen.

Werbefachleute und Verkäufer sind sich des Nasenhungers sehr bewusst und arbeiten damit, um uns ständig zu verlocken. Denken Sie nur an die verschiedenen Düfte in einem Einkaufszentrum,  von den vielen verschieden Imbissbuden, die einem ständig zum Essen verleiten.

 

3. Mundhunger:
Meine Schwiegermutter macht die beste Lasagne der Welt und gerade läuft mir das Wasser im Munde zusammen, nur schon wenn ich daran denke oder darüber schreibe. Wie ist das bei Ihnen, Erinnern Sie sich auch an Grossmutters Gerichte, so dass Sie gerade Appetit und Lust auf Ihr Lieblingsgericht haben?

 

 4. Herz-/-Seelenhunger

Greifen Sie auch zum Essen, wenn Sie sich innerlich leer fühlen oder Ihnen eine Laus über die Leber gekrochen ist?

Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass Sie versuchen ein Loch zu stopfen – nicht im Magen sondern im Herzen. Wir essen wenn wir einsam sind, wir essen wenn eine Beziehung endet, wir essen wenn wir traurig sind usw.  Wir müssen verstehen, dass Nahrung, die dem Magen zugeführt wird, nie die Leere, den Schmerz in einem Herzen lindern wird.

Achten Sie einmal bewusst auf diesen Zusammenhang und erstellen Sie sich eine Liste: Welche Lebensmittel essen Sie, wenn Sie traurig oder einsam sind?

5. Magenhunger

Knurrt bei Ihnen der Magen um fünf vor zwölf oder verspüren Sie ein Loch im Bauch, dann haben Sie echte Hungergefühle.

Echten Hunger wahrnehmen:

  • Achten Sie genau darauf, wie und wo es sich körperlich anfühlt.
  • Warten Sie einen Moment in Ruhe ab, horchen Sie in sich hinein, und nehmen Sie Ihre körperlichen Hungersignale bewusst wahr.
  • Richten Sie Ihr inneres Auge auf die Stellen im Körper, wo Sie Ihren Hunger spüren.
  • Verweilen Sie dort ein paar Minuten und erfühlen Sie intensiv, was dort geschieht.

6. Zellhunger

Oftmals verlangt der Körper zum Beispiel nach einer Krankheit nach gewissen Lebensmitteln.

Unser Körper kann Hunger durch verschiedene Symptome signalisieren, wie etwa Kopfschmerzen, Schwindel, Reizbarkeit, Benommenheit oder einen plötzlichen Energieverlust – „Schlappmachen“.

Ein Diabetiker muss den Unterschied zwischen der Botschaft seines Körpers „zu viel Zucker – gib mir mehr Insulin“ und dem Gegenteil „Unterzucker – gib mir schnell Zucker“ lernen.

Fazit: Wenn Sie Ihre verschiedenen Hungersignale kennenlernen, können Sie im Berufsalltag gezielt verschiedene Strategien anwenden und den wahren Hunger von den anderen äusseren und inneren Reizen unterscheiden lernen.

 

Wenn Sie mehr zum Thema Sättigung und Hungergefühle erfahren möchten, kontaktieren Sie die Ernährungsberaterin Shirley Grelli. Sie wird Ihnen zu diesem Thema weiterhelfen.

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