Burnout – Ursachen und Auswirkungen kennen und Selbsttest durchführen

Burnout ist das Resultat chronischer Überlastung während langfristigem, intensivem Einsatz. Ein Burnout kommt nicht über Nacht. Es entwickelt sich schleichend. Lange vor dem Ausgebranntsein gibt es Anzeichen, die darauf hindeuten, überlastet zu sein. Ein Selbsttest kann darüber Aufschluss geben.

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Ehemalige Burnout Patientin mit Gewichten im Wald

Sie fühlen sich unwohl und sind angespannt? Sie haben Motivationsprobleme und Konzentrationsschwierigkeiten? Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden? Abzuschalten und zur Ruhe zu kommen, fällt schwer? Vielleicht schlafen Sie auch schlechter und die Müdigkeit am Tag führt dazu, dass Sie im Alltag nicht mehr so leistungsfähig sind wie früher. Vielleicht sind Sie auch schnell gereizt und reagieren auf Störungen ungehalten. Doch obwohl Sie spüren, dass etwas nicht in Ordnung ist, versuchen Sie durchzuhalten und wie gewohnt weiterzumachen.

Burnout ist primär ein energetisches Problem, das zu einem psychischen Leiden werden kann. Ursachen sind Stress, chronische Überlastung, Mangel an Erholung und Schwierigkeiten abzuschalten. Um ein Burnout zu bewältigen, muss die innere Haltung verändert und neu ausgerichtet werden. Ressourcen müssen aufgebaut und kräftezehrende Lebensmustern aufgegeben werden.

Ursachen von Burnout

Bei einem Burnout-Sydrom spielen verschiedene Ursachen eine Rolle. Zu den häufig genannten gehören:

1. Überlastung und zu wenig Ruhepausen:Nicht selten kommt es vor, dass wir im hektischen Alltag zu hohe Erwartungen an uns selbst stellen. Immer mehr Aufgaben müssen in kürzester Zeit erledigt werden, immer weniger wird häufig an das eigene Wohlbefinden gedacht. Wir denken, wir müssten jederzeit erreichbar sein.Dennoch erhalten wir oft zu wenig Anerkennung für das, was wir am Tag leisten. Und durch die breite Masse an Kommunikationskanälen, die uns heutzutage zur Verfügung stehen, muss eine immer grössere Menge an Informationen gleichzeitig verarbeitet werden.Überlastung und zu wenige Ruhepausen im Alltag sowie im Berufsleben können mit der falschen inneren Haltung nach und nach dazu führen, dass wir an Leistung abnehmen, uns ausgebrannt fühlen und Körper und Geist eine Erholungsphase einfordern.

2. Persönliche Schwierigkeiten wie Perfektionismus oder Ägnstlichkeit:Burnout-Betroffene sind häufig sehr bedacht darauf, alles richtig und so gut wie möglich zu lösen. Sie fordern von sich selbst eine unglaublich hohe Leistung ein und stellen sich vor enormen Druck, sollte das Ergebnis der eigenen Zufriedenheit nicht entsprechen. Kurzum: Alle Aufgaben sollen perfekt erledigt werden. Damit überfordern sie sich selbst und fühlen sich zunehmend erschöpft. Gleiches gilt auch für sehr ängstliche Personen, die sich einer Situation schneller ausgeliefert fühlen und weniger resilient mit Alltagsschwierigkeiten umgehen können.

3. Berufliche Probleme:Ob Probleme mit dem Chef, schlechtes Betriebsklima oder fehlende Ziele im Job - viele Faktoren können berufliche Probleme hervorrufen und uns innerlich stark belasten. Schon auf der Fahrt zur Arbeit beginnen wir uns unwohl zu fühlen. Euphorie und Motivation bleiben auf der Strecke. Wer sich Tag für Tag durch den beruflichen Alltag quälen muss, kann Burnout-Symptome ebenso entwickeln.

4. Ungenügend ausgebildete Konfliktbewältigungsstrategien und keine effektiven Werkzeuge, um Stress abzubauen:Wer nur schlecht mit Kritik, differenzierten Meinungen oder Stress umgehen kann und keine Mechanismen entwickelt hat, sich von Rückschlägen regenerieren zu können, hat es im Alltag sowie im Beruf schwer, ein Stehauf-Männchen zu sein und sich emotional von anderen Meinungen zu trennen. Das birgt Risiken, ein Burnout zu entwickeln.

5.Mangelnde Distanzierungsfähigkeit: Wer ein grosses soziales Umfeld hat oder in sozialen Berufen tätig ist, dem fällt es manchmal schwer, ausreichend Distanz zu wahren. Wir nehmen Probleme aus dem Beruf mit nach Hause und schädigen damit das eigene Wohlbefinden zusehends.

Neben diesen Ursachen gibt es natürlich noch eine ganze Reihe weiterer, individueller Faktoren, die eine Entwicklung von Burnout begünstigen.

 

Auswirkungen eines Burnouts

Zu den klassischen Symptomen gehören Energielosigkeit, Erschöpfung, Ruhelosigkeit, Gereiztheit, Dünnhäutigkeit, Ängste, Schlafprobleme, Konzentrationsstörungen, Verdauungsschwierigkeiten, somatische Beschwerden und das durchdringende Gefühl, mit den Kräften am Ende zu sein.

Ein Burnout kann alle Menschen treffen. Klassische Anzeichen sind Fehlen am Arbeitsplatz, Unpünktlichkeit, negative Einstellung dem Beruf gegenüber, häufiger Stellenwechsel, schwindende Anteilnahme und reduziertes Einfühlungsvermögen.

Was das Bewältigen eines Burnouts schwierig macht, ist, dass man weder verstehen noch fassen kann, was mit dem eigenen Leben geschehen ist.

Man steht vor einem Scherbenhaufen und kennt sich selber nicht mehr. Man fühlt sich tief verunsichert und weiss nicht mehr, wie weiter. Häufig tauchen alte Geschichten und unbewältigte Probleme auf.

Eine zusätzliche Schwierigkeit vieler Burnout- Betroffener ist, dass ihr Leiden für Aussenstehende nur schwer nachvollziehbar ist. Bei einem gebrochenem Arm, wird man nach den Hintergründen gefragt und erfährt Anteilnahme und Mitgefühl. Da das Leiden von aussen nicht sichtbar ist, erleben Burnoutbetroffene oft wenig Verständnis und Anteilnahme.

 

Therapien gegen Burnout

Ein Burnout wird in vier Phasen unterteilt: Der schleichende Energieverlust, der Zusammenbruch, der Übergang und der Wiederaufbau. Sollten Sie sich für die Therapiemethode Psychotherapie zur Behandlung von Burnout entscheiden, begleitet Sie der Therapeut in diesen Phasen und reflektiert mit Ihnen zusammen Gefühle und Gedanken.

Um ein Burnout zu bewältigen und ins Leben zurückzufinden, lernen Sie in einer Psychotherapie Mechaniken kennen, wie Sie mithilfe einer Haltungsänderung oder Neuausrichtung Ihr Burnout überwinden können. In der Therapie lernen Sie fest wie ein Berg im Leben zu stehen. Sie fühlen sich innerlich offen und weit und hören auf das Negative und die Probleme ins Zentrum zu rücken. Ressourcen werden bewusst gefördert und die kräftezehrenden Muster aufgegeben.

Die Haltungsänderung und Neuausrichtung hat weitreichende positive Auswirkungen. Sie führt dazu, dass man loslassen kann und zur Ruhe kommt. Das geistige Drehen lässt nach und der Kopf wird frei. Die Verwirrung und das Durcheinander, Folgen der Krise, gehen zurück. Körperliche Beschwerden und emotionale Störungen verringern sich.

Auf die Ressourcen bezogen und Qualitäten wie Klarheit, Offenheit, Grosszügigkeit und Mitgefühl entwickelnd, nehmen die Kräfte zu und wachsen die Energien an. Das Schwere und Belastende nimmt ab und die Spannungen lösen sich auf. Mit der Zuname der Kräfte und dem Anwachsen der Energie wird das Leben nach und nach einfacher und das Dasein leichter. Betroffene fühlen sich wieder wohl in der eigenen Haut. Die Freude kehrt zurück und das Selbstbewusstsein, welches verloren ging, ist wieder da. Kräftezehrende Muster wie „Ich muss für alle da sein und es allen recht machen, dann habe ich Erfolg“, an die man sich blind gehalten hat und die massgeblich zum Entstehen der Krise beigetragen haben, werden aufgegeben.

Der Blickwinkel, der klein und eng war, weitet sich. Man sieht die Welt mit anderen Augen, setzt die Prioritäten neu, wirft alten Ballast ab und achtet auf die Gesundheit. Man nimmt sich mehr Zeit für sich selber und legt während des Tages regelmässig Pausen ein. Wenn man wieder in sich selber ruht, ist man ausgeglichen und gelassen und geht geschickt mit Stress und alltäglichen Problemen um.

 

Burnout Selbsttest

Wenn Sie wissen möchten, ob Sie überbelastet sind oder die Gefahr besteht auszubrennen, empfehle ich Ihnen den nachfolgenden kostenlosen Burnout-Test auszufüllen:

Burnout-Anzeichen Checkliste

Sie den Verdacht haben, dass Ihren Beschwerden eine Burnout Problematik zugrunde liegt, sollten Sie dringend eine qualifizierte Fachperson kontaktieren. Als Diplomierter Psychotherapeut und Dr. der Psychologie stehe ich Ihnen gerne beratend zur Seite.

 

Tipps gegen Burnout für den Alltag

Nachstehend eine einfache aber effektive Übung, die hilft zu entspannen, Stress abzubauen, die Verankerung im Leben zu festigen, Energie aufzubauen und für die Gesundheit zu sorgen:

1. Setzen Sie sich auf einen Stuhl oder machen Sie es sich auf einer festen Unterlage bequem.

2. Visualisieren Sie sich als mächtigen Baum, mit einer prächtigen Krone und dicken Wurzeln, die tief ins Erdreich hinabreichen.

3. Oder, wenn Ihnen das Bild mehr zusagt, sehen Sie sich als stolzen Berg, dem weder Stürme noch Gewitter etwas anhaben können.

4. Öffnen Sie Ihren Blick und schaffen Sie sich innerlich Raum.

5. Dazu können Sie die Weite und Offenheit des Himmels ins Zentrum rücken und sich auf diese beziehen.

6. Haben Sie die oben beschriebene Haltung eingenommen, atmen Sie einige Male ganz bewusst ein und aus.

7. Atmen Sie in den Körper, um die Muskeln zu lockern, Spannungen aufzulösen und Stress abzubauen. Kommen Sie immer wieder zur Haltung und zum Atem zurück und spüren Sie das sanfte Ein- und Ausströmen des Atems.

8. Was immer Sie erfahren, wahrnehmen und empfinden: Lassen Sie geschehen, was geschehen will!

9. Unterlassen Sie es, zu bewerten, zu urteilen und einzugreifen. Beobachten Sie einfach, was geschieht, und kommen Sie immer wieder zur Haltung und zum Atem zurück. Spüre Sie, wie es sich anfühlt, wenn Sie loslassen und entspannen. Geniessen Sie den Augenblick.

10. Wenn Sie die Übung abgeschlossen haben, versuchen Sie zu den offenen, entspannten Zustand mit in den Alltag zu nehmen und sich bei der Arbeit, zu Hause und in der Freizeit an diesen zu erinnern. Dies ist wichtig!

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