Der Zauberer - die Heilpflanze Sanikel und dessen entgiftende Wirkung

Der Sanikel ist nicht leicht zu finden. Er verschmilzt so innig mit seiner Umgebung, dass die Heilpflanze sich dem menschlichen Blick komplett entziehen kann.

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Der Zauberer - die Heilpflanze Sanikel und dessen entgiftende Wirkung

Es scheint fast so, als hätte der Europäische Sanikel (Sanicula europaea) die Gabe, sich unsichtbar zu machen. Im letzten Frühling brauchte ich für die Herstellung eines Pflanzenpräparats frischen Sanikel. Doch ich hatte keine Ahnung, wo ich mit der Suche beginnen sollte. Auf meinen unzähligen Streifzügen durch die Natur hatte ich die Pflanze noch nie gesehen. Doch dann, plötzlich, am Wegrand, direkt vor meinen Füssen, an einem Ort, an dem ich schon Dutzende Male gewesen war, steht er da: der Sanikel. Als ob er sich mir extra für die Herstellung meines Präparats vor die Füsse geschmissen hätte. Seit ich meine Sanikel-Blindheit überwunden habe, finde ich immer mehr Stellen, an denen diese wunderbare Zauberpflanze wächst.

Kraftstrotzender Wundheiler
Sobald ich mich in Ruhe hinsetze und mit dem Sanikel meditativ in Verbindung trete, wird mir klar, weshalb die Heilpflanze so schwer zu Gesicht zu kriegen ist. Auf der energetischen Ebene begegne ich einem Pflanzenwesen, das vor Kraft strotzt und im grünen Mantel mit knorrigem Wanderstock und wildem Wurzelhut ruhig im Wald steht. Ich erahne, dass mir ein Pflanzenwesen begegnet ist, das man nicht so oft findet: Vor mir steht der kleine Mann des Waldes, vereint mit der elfenhaften, luftig weissen Sanikelblüte. Der Name «Sanicula» kommt aus dem Lateinischen und bedeutet «die kleine Heilerin». Weitere bezeichnende Namen sind «Heil aller Schäden», «Bruchkraut» oder «Wundsanikel».

Der Sanikel zeigt sich nicht jedem und schon gar nicht einfach so. Die Pflanze will gefunden werden, soviel ist klar. Deshalb müssen wir uns auf die Suche nach ihr machen, mit ihr in Resonanz treten und in unserem Herzen vorab das Anliegen bekunden, den Sanikel zu finden. Verfügbar ist die Pflanze das ganze Jahr über, sogar unter dem Schnee. Er gehört zwar nicht zu den typischen immergrünen Pflanzen, doch trotzt er dem Winter, was auf verfestigende Eigenschaften hinweist. In der Tat enthält Sanikel reichlich Kieselsäure, was ihn zu einem knochenstärkenden Heilmittel macht. Bewährt hat er sich auch bei chronischen Erkrankungen, die ja auch ausdauernd sind.

Der bis zu 30 Zentimeter hohe Sanikel bevorzugt schattige, nur schwach lichtdurchflutete Buchenwälder mit feuchtem Boden. Weil solch feuchte Auenwälder je länger je rarer werden, gehört der Sanikel zu den bedrohten Arten.

Pflanzen, die das feuchte, schattige Waldklima lieben, verwende ich innerlich und äusserlich als Salbe und Tee sowie für feuchte Umschläge bei Entzündungen, Wunden und Blutungen der nicht lichtexponierten Stellen des Körpers. Der Sanikel ist ein wertvolles Wundkraut bei Quetschungen, Geschwülsten, Geschwüren, Eiterungen, Ekzemen, Furunkeln, Schleimhautentzündungen und dergleichen. Bei diesen Erkrankungen begünstigt in der Regel ein feucht gehaltenes Wundmilieu die Zellteilung und die Regeneration von Gewebe. So heilt die Wunde schneller ab. Die Schulmedizin entdeckte den Sanikel vor einigen Jahren für die Behandlung von Magenblutungen und Atemwegserkrankungen.

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