Mit Atemtherapie neue Lebenskraft schöpfen

26'000 Atemzüge. So oft atmen wir Menschen am Tag ein und aus. Unsere Atmung steht in einer dauernden Wechselwirkung mit unserem ganzen Lebensrhythmus und beeinflusst unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Bei Dauerstress und Hektik, inneren Konflikten oder unterdrückten Emotionen schenken wir dem Atem häufig zu wenig Aufmerksamkeit und er gerät ausser Takt. Findet der Atem längerfristig nicht in seinen Rhythmus zurück, kann es zu einer Vielzahl von Symptomen kommen, wie zum Beispiel verminderte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, nervöse Reizzustände, Schwindelgefühle und sogar Verdauungsbeschwerden.

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Atemtherapie

Rhythmus des Lebens

Der Hauptakteur in der Atemfunktion ist das Zwerchfell. Der scheibenförmige Muskel steht mit den meisten lebenswichtigen Organen im direkten Austausch. Mit der Einatmung wird Sauerstoff – der grösste Teil der wichtigen Stoffwechselenergie für die Organe – aufgenommen. Mit der Ausatmung wird das Stoffwechselabfallprodukt, das Kohlendioxid, wieder abgegeben. Die Leistungsfähigkeit unseres Körpers hängt ganz wesentlich von diesen Austauschprozessen ab. Der Atem passt seinen Rhythmus unweigerlich jeder Belastung an. Schnelleres Gehen oder das Tragen von schweren Lasten hat sofort eine tiefere Atmung zur Folge. Sobald wir zur Ruhe kommen, beruhigt sich auch der Atem wieder. Dieses Anpassen geschieht nicht nur bei körperlichem Einsatz, der Atem reagiert ebenso sensibel auf alle Dinge, die rund um und mit uns geschehen. Wir atmen im Alltag also nicht den ganzen Tag entspannt in den Bauch; bei Anspannung und Ängsten geht der Atem schneller und flacher. Mit der Entspannung wird der Atem wieder langsamer und tiefer. Das ist gut so, denn der ideale Atem ist der variable Atem, der sich den Lebenssituationen immer wieder flexibel anpasst. Aber was, wenn die flache Atmung nicht mehr zu seiner Tiefe und der Mensch damit nicht mehr zum Wohlbefinden zurückfindet?

Frei fliessender Atem

Wenn der Atem ausser Takt gerät, ohne dass eine Atemwegserkrankung dahinter stecken muss, kommt die Atemtherapie als Komplementärmethode zum Zug. Im Erstgespräch sind nicht nur die primären, das heisst vom Klienten selber genannten Symptome wichtig; auch das Atemmuster, das Spannungs-, Haltungs- und Bewegungsbild der Klienten, der Klang ihrer Stimme sowie ihre Befindlichkeiten werden beobachtet. Oftmals behindern Fehlspannungen in den Muskeln die Atmung und die Fehlatmung fixiert wiederum die Spannung – ein Teufelskreis, aus der die Atemtherapie helfen kann.

Das Therapieangebot ist vielseitig und wird während der Behandlung dem Beschwerdebild immer wieder angepasst. Bei stressbedingten Symptomen sind Entspannungs- und Zentrierungsübungen wichtig.  Diese können mittels Atem- und Bewegungsübungen induziert werden. Die Atembehandlung ist eine behutsame aber auch gezielte Art der Körpertherapie und wird meistens über die Kleidung angewendet. Ohne direkt in das Atemgeschehen einzugreifen, wird die Atembewegung des Klienten durch Berührung, Dehnung und Bewegung sanft gelenkt. Das Ziel der Behandlung ist eine ausgeglichene Wohlspannung und einen frei fliessenden Atem. Unterstützend dabei ist die Sensibilisierung für das eigene Körperempfinden, die in der Therapie achtsam geschult wird. Atemfülle und Atemflexibilität sorgen für frischen Schwung und mehr Energie für den Alltag und das Üben eines Ruheatems lässt schneller und besser in die Entspannung kommen. Beides ist wichtig für einen gut funktionierenden Organismus und für das persönliche Wohlbefinden. Den Ruheatem kann man überall und jederzeit anwenden. Bewusstes langsames Aus- und Einatmen ist eine simple Übung mit einem hoch effizienten Erholungseffekt.

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